Vielleicht hast du es auch schon bemerkt – in diesem Jahr gibt es unglaublich viele Eicheln.
Meistens merkt man es, wenn es unter den Schuhen knackt und knubbelig wird.
In diesem Jahr haben die Eichen ein sogenanntes Mastjahr. So nennt man die Jahre, in denen besonders viele Früchte oder Samen von den Bäumen produziert werden.
Jede Baumart hat dabei ihren ganz eigenen Rhythmus, der für viele unvorhersehbar und ein Rätsel ist. Es ist ein regelmäßig wiederkehrendes Phänomen. Der Rhythmus ist je nach Baumart unterschiedlich, bei Eicheln liegt er zwischen sechs bis zwölf Jahren.
Hinzu kommt, und das finde ich besonders spannend, die Bäume einer Art machen das Mastjahr alle zusammen, egal an welchem Ort sie stehen und wie viele Kilometer sie trennen. Deutschlandweites Mastjahr könnte man sagen.
Natürlich hat man bereits vor vielen Jahren versucht herauszufinden wann ein Mastjahr kommen wird. Mastjahre sind auch heute noch von großem Interesse, denn sie sorgen für ein Überangebot an Futter für die Waldtiere, so auch Wildschweine und Rehe. Das wiederum wirkt sich auf deren Fortpflanzungstrieb aus.
Ganz einfach, mit einem Mastjahr sichern Bäume ihr Überleben bzw. genauer gesagt das Überleben ihrer Art in dem sie für unglaublich viel Nachwuchs sorgen.
Viele Waldbewohner, wie zum Beispiel Wildschweine, sind ganz wild auf die Früchte bzw. Samen.
Wenn nur einzelne Bäume einer Art Früchte tragen würden, wäre der Waldboden schnell leergefuttert. Besteht aber ein übermäßiges Angebot, haben die Eicheln eine größere Chance das ihre Früchte und Samen es schaffen über den Winter unentdeckt zu bleiben um im Frühjahr auszutreiben.
Wenn über eine so große räumliche Distanz alle Bäume einer Art ein Mastjahr einlegen, muss es meiner Meinung nach eine Art der Kommunikation geben. Wie sonst sollen alle Eichen wissen, und das bereits im Vorfeld, das sie in diesem Herbst vollhängen müssen?
Wie die Bäume, in diesem Fall die Eichen, dies machen, das ist bist heute nicht ganz geklärt. Es gibt mehrere Theorien, unter anderem eine die die Astrologie und Astronomie mit einbezieht.
Letztendlich bleibt dies aber ein Geheimnis des Waldes.
Der Begriff Mastjahr stammt aus der Zeit, in der die Schweine noch in den Wald getrieben wurden zur Fütterung. Die Schweinebauern haben die Fülle der Mastjahre, besonders der Eicheln genutzt, um ihr Vieh kostengünstig wortwörtlich kugelrund zu füttern – sie wurden gemästet. Die gehaltvollen Eicheln sollen für einen besonders saftigen Schinken gesorgt haben. Aus Frankreich weiß man, dass die Bauern im Jahr nach einem Mastjahr besonders Hohe Steuern zahlen mussten für ihren „saftigen“ Schinken.